Hunde in der Literatur

Hunde in der Literatur

Hunde in der Literatur

Lieblings-Fluffs: Der Hund und seine Beziehung zum Menschen

Es leben die Hunde! Heute, am 26. August, ist „Hundetag“. Richtig gelesen. Mittlerweile gibt es nämlich für alles und jeden Feiertage. Wieso sollte es da nicht auch für unseren vierbeinigen Begleiter in allen Lebenslagen besondere vierundzwanzig Stunden geben? Eintausendvierhundertvierzig Minuten, in denen wir unsere Lieblings-Fluffs hochleben lassen. Sechsundachtzigtausendvierhundert Sekunden, in denen wir die bedingungslose Liebe des „besten Freunds des Menschen“ nicht für selbstverständlich hinnehmen. 

Franz Kafka soll einst gesagt haben, dass alles Wissen und die Gesamtheit aller Fragen und ihrer Antworten im Hund lägen … Das ist mal eine klare Ansage! Wir hier bei kladde (ihr habt es vielleicht schon gemerkt) sind ebenfalls erklärte Fluff-Fans und zudem von Kafkas Zitat angemessen beeindruckt. Daher dachten wir uns, dass wir anlässlich des großen Feiertags mal einen Blick zwischen die Zeilen werfen: Was für eine Rolle spielen Hunde eigentlich in unserer Kultur und Literatur?

Die Rolle der Hunde in unserer Kultur

Unsere Beziehung zu den vierbeinigen Gesellen ist schon seit längerer Zeit Gegenstand der Feder. Schon in der Antike finden wir Quellen, die Hunde erwähnen. Ägypter beispielsweise schätzten den Hund hoch und die alten Griechen philosophierten über seine Intelligenz. In Homers Odyssee etwa finden wir den Hund Argos, Jagdhund des Odysseus, der voller Treue und Hoffnung zwanzig Jahre lang in Ithaka auf seinen verschollenen Herren wartet.

Später in Europa wurden und werden heute Hunde als treue Begleiter und Freunde des Menschen hochgeschätzt und ihre Fähigkeiten als Jagd-, Wach- oder Hütehunde wurden über viele Jahrhunderte hinweg genutzt. 

In der Zeit des Humanismus wurde der Hund bei uns geradezu zum allgemeinen Lieblingstier. Das kann man sowohl an in der Kunst (v.a. Portraits) als auch im geschriebenen Wort nachweisen. Hunde wurden als loyale und (mehr oder weniger) intelligente Begleiter des Menschen und als Statussymbol inszeniert. 

Jedoch kommt der Hund nicht überall und immer gut weg. In Religionen wie dem Christentum, Judentum oder Islam beispielsweise findet man mehrere Stellen in der Bibel oder im Koran, die den Hund als ein unreines Tier beschreiben. – Naja, immer sauber sind sie bestimmt nicht. Ich erinnere mich noch gut an unseren Australien Shepherd namens Mr. Bingley (ja, inspiriert von Jane Austen), der meinte, es gäbe nichts größeres, als sich in einem Misthaufen zu wälzen und sich dann schwanzwedelnd an uns zu reiben, um auch uns etwas von seinem neuen Parfum abzugeben … Danke auch. 

Wir feiern den Tag des Hundes
Wir feiern den Tag des Hundes

Hunde in der Literatur

Natürlich äußert sich Kultur immer auch in Literatur. Gerade das macht sie ja so wahnsinnig interessant … Lasst uns mal gemeinsam zwischen den Seiten nach Vierbeinern stöbern. Von Homers Argos haben wir bereits gesprochen. In den Fabeln des Äsop, ebenfalls antiker Lesestoff, finden wir den Hund als einen starken und treuen Kumpan. Dann gibt es da das Hündchen Petitcreiu in Gottfrieds mittelhochdeutschem Versroman „Tristan und Isolde“, das über magische Kräfte verfügt. In Goethes „Faust“ viele Jahre später gibt es einen Pudel, der sich als Teufel in verwandelter Gestalt herausstellt. Kipling schreibt über Garm, einen „Kampfhund“, der (im Gegensatz zu den Vorurteilen über seine Rasse) voller Liebe und Sanftheit gegenüber seinem geliebten Herrchen ist. Thomas Mann schildert voller Humor in „Herr und Hund“ die innige Beziehung zwischen ihm selbst und seinem Mischlingshund Bauschan. Virginia Woolf entwirft eine fiktive Biographie zu einem etwas arroganten Cocker Spaniel namens Flush. 

Jedoch nicht nur Hundeliebhaber/innen finden wir unter den Schriftsteller/innen: Tucholsky veröffentlichte ein „Traktat über den Hund“, in dem der lärmempfindliche Schriftsteller sich furchtbar über die kläffenden Tiere – und vor allem über ihre Besitzer – echauffierte. Er trat damit geradezu einen Shitstorm los und würde überhäuft mit erbosten Leserbriefen.

Gruslige Hunde in der Welt der Buchstaben gibt es auch. Man sehe sich den dreiköpfigen Wachhund in Harry Potter an (der allerdings schon mit dem Klang einer Flöte besänftigt werden kann) oder grusle sich bei Doyles „The Hound of Baskerville“, eine der Geschichten um den Detektiv Sherlock Holmes. In solchen Geschichten wird man an das Erbe des Hundes erinnert: Seine Abstammung vom Raubtier Wolf.

Der Hund von Baskerville
Der Hund von Baskerville

Mark Twain, Meister des trockenen Sarkasmus, übte mit seiner Geschichte „A Dog’s Tale“ Gesellschaftskritik. Hier ist nicht der Hund, sondern der Mensch Monster; er beschreibt das bedingungslose, liebevolle Vertrauen einer Hündin in ihre Besitzer, die sie im Gegenzug für Tierversuche missbrauchen. 

Heldin mit vier Pfoten

Eine fröhlichere Geschichte zum Abschluss: Wir kommen zu einer langhaarigen Heldin, die wir wohl alle kennen, wenn auch vor allem aus Film und Fernsehen: Lassie. Die berühmte Erzählung der Freundschaft zwischen einem Jungen und seiner klugen Colliehündin begann mit einer Kurzgeschichte, die zuerst 1938 in einer Zeitschrift erschien. Zwei Jahre später brachte der Autor Eric Knight die Geschichte von Liebe, Trennung und Wiedersehen als Roman heraus. Lassie rührte so viele Herzen mit ihrer Tapferkeit und Intelligenz, dass sie Weltruhm erlangte. Ich weiß noch, was für bittere Tränen ich als Kind geweint habe, als ich beim Schauen des Kinofilms dachte, dass Lassie gestorben sei und wie glücklich ich wenig später war, als sie wieder auf dem Bildschirm auftauchte …

Es leben die Hunde
Es leben die Hunde

Ein Hoch auf unsere vierbeinigen Freunde!

Es gibt noch so viele Beispiele für kleine oder große Hundeszenen in der modernen Literatur- und Filmwelt. Solange es Hunde gibt und sie mit uns Menschen so eng zusammenleben, werden sie uns weiterhin zu literarischen Geschichten inspirieren. Manchmal sind Hunde in diesen Erzählungen als gefährliche Wach- oder Kampftiere dargestellt. Meistens jedoch erscheinen sie, wie in unserer Realität ja auch, als treue, liebevolle und verspielte Begleiter auf unseren Abenteuern, die mehr Köpfchen und vor allem mehr Herz besitzen als so mancher Mensch. In diesem Sinne: Lassen wir unsere Lieblings-Fluffs heute hochleben! 

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